Benchmarking: Mit der Konkurrenz vergleichen und von den Besten lernen

Genau wissen, wo das eigene Unternehmen steht. Unternehmerische Entscheidungen nicht aus dem Bauch heraus treffen, sondern auf Grundlage von Zahlen – was so einfach klingt, ist tatsächlich in vielen Firmen noch immer keine Selbstverständlichkeit.

Die Benchmark-Analyse, auch Stärken-Schwächen-Analyse genannt, ist ein Instrument, um die aktuelle Position eines Unternehmens im Wettbewerb zu bestimmen. Neben finanzwirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz oder Kosten spielen auch Arbeitsprozesse eine Rolle. Dabei vergleichen Sie Ihr Unternehmen mit der Konkurrenz. Aber bitte nicht mit dem Wettbewerber „von nebenan“ – es sei denn gerade dieses Unternehmen ist ein „Branchenprimus“. Denn darauf kommt es beim Benchmarking an: Lernen von den Besten, nicht vom Durchschnitt!

Der Begriff „Benchmark“ kommt aus dem Englischen und bezeichnet die Orientierung am Maßstab, also den führenden Betrieben einer Branche. Mit Benchmarking lassen sich Optimierungspotenziale analysieren und identifizieren. Außerdem eröffnet der Vergleich mit anderen Unternehmen derselben Branche die Möglichkeit, aus erfolgreichen Maßnahmen anderer zu lernen.

Benchmark-Analysen werden sowohl extern von Unternehmensberatungen angeboten, sind aber auch intern im Vergleich mit befreundeten Unternehmerinnen und Unternehmern (derselben Branche, möglichst unter Ausschluss einer direkten Wettbewerbsposition) umsetzbar. Aus Daten des Rechnungswesens, Buchhaltung und Lohnabrechnung werden relevante Entwicklungsdaten des Unternehmens. Sie haben eine hohe Aussagekraft, wenn man diese Controlling-Kennzahlen miteinander über 5 Jahre hinweg vergleicht oder sich mit anderen aus der eigenen Branche misst.

Der permanente Vergleich anhand nackter Zahlen bedeutet zwar harte Arbeit, sichert aber langfristig die solide Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens. Denn es werden Missstände sichtbar, die sonst im operativen Geschäft allzu häufig untergehen. Angenehmer Nebeneffekt: Man bekommt zudem einen Überblick über sich entwickelnde oder bereits bestehende interne Schwachstellen und kann rechtzeitig gegensteuern.

Quelle: Ines Scholz: Das müssen Chefs über Controlling wissen. 163 Finanztipps von Arbeitsrecht über Steuern bis hin zum Umgang mit dem Finanzamt