Steuerzahlungskalender: Steuerrücklagen rechtzeitig ansparen

„Zuverlässige Informationen sind unbedingt nötig für das Gelingen eines Unternehmens.“
Christoph Kolumbus

Alle Jahre wieder kommt der große Tag der Erkenntnis, wie hoch das Jahresergebnis zum Geschäftsjahresende tatsächlich ist. Und damit die bange Frage, wie hoch die Steuer ausfallen wird. Reichen die Vorauszahlungen und wie viel des verdienten Geldes muss ich für das Finanzamt zurücklegen? Wenn wir als Steuerberater unsere Mandanten fragen, wofür sie uns gebucht und beauftragt haben, so kommt als Antwort meist: Sicherheit und Schutz vor dem Finanzamt.

Steuerplanung und Steuerprognose sind also für das laufende Wirtschaftsjahr zwingend einzubeziehen. Nur wenn wir Ihnen als Ihr Steuerberater Schwarz auf Weiß die noch offenen Steuerzahlungen der Vorjahre und die Höhe der Vorauszahlungen auf den Punkt benennen können, haben wir einen guten Job gemacht.

Doch wenn wir ehrlich sind, überhören und übersehen viele Unternehmer ganz gern, was ihnen ihr Steuerexperte zur Höhe nachträglicher Vorauszahlungen und über womöglich noch offene Steuern aus nicht veranlagten Zeiträumen zu sagen hat. Die Lösung für dieses Problem: ein konsequent geführter Steuerzahlungskalender für das Unternehmen und ggf. den Unternehmer (Personengesellschaften und Einzelunternehmer). Während Steuern per se nur ein gut berechenbarer Teil der betriebswirtschaftlichen Kalkulation sind, sind hiermit die Aufzeichnungen der offenen Steuerverbindlichkeiten aus vergangenen Jahren und eine vorgenommene Steuerschätzung aufgrund der Gewinnprognose des aktuellen Jahres gemeint.

Wichtig ist, über die Höhe der noch erforderlichen Rücklagen detailliert Bescheid zu wissen. Was schulde ich dem Finanzamt noch und vor allem wann? Erschwerend kommt hinzu, dass man selbst keinen Einfluss darauf hat, wann die Finanzämter Bescheide veranlagen und wann Zahlungen tatsächlich fällig werden. Für Unternehmen, die mit diesen Unwägbarkeiten nicht umgehen wollen oder können, empfiehlt es sich, Steuervorauszahlungen sehr konsequent und von sich aus auf das zutreffende Maß anpassen zu lassen. Damit ergeben sich nur geringe Abweichungen anstelle großer Nachzahlungen. Die aktive Vorauszahlungsanpassung kann also das beste Mittel der Wahl sein.

Das zweitbeste Mittel ist die Pflege eines Steuerzahlungskalenders und das tatsächliche Ansparen etwaig notwendiger Rücklagen auf einem separaten Bankkonto. So ist die Liquidität für den Tag der Anforderung durch den Fiskus auch tatsächlich gewährleistet.

Quellen:

Ines Scholz: Das müssen Chefs über Controlling wissen. 163 Finanztipps von Arbeitsrecht über Steuern bis hin zum Umgang mit dem Finanzamt

Ines Scholz: Go digital: Neues Denken in der Kanzleiführung. Mit 48 Workhacks den Datenschatz heben